Knochenmaschine
O I XIII
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Es gibt eine bestimmte Ansicht über den Menschen; eine Ansicht, die vor allem von objektivistisch gesinnteren Zeitgenossen vertreten wird, oder die zu vertreten vorgegeben wird, oder die nur oberflächlich vorgetäuscht wird, um eine Atmosphäre von kühl überlegener Distanz zu projizieren. Die Position, die sie vor sich her schieben, ist diese: Der Mensch ist nichts weiteres als eine Maschine. Seine Handlungen sind berechenbar und unveränderlich, ein simples Geflecht aus Aktion und Reaktion. Viele dieser Leute werden auch sagen, dass der menschliche Körper eine Art Knochen-Maschine ist, ein nur scheinbar auf wundersame Weise belebtes Gebilde, dass sich in Wahrheit, wie jede Maschine, auf eine Reihe von Interaktionen reduzieren lässt. Chemische, neuronale und emotionale Reaktionen, genau gleich den mechanischen Reaktionen eines Schlosses, eines Autos, eines Computers.
Ray war ein Mensch. Ein Findelkind, das aus unerfindlichen Gründen eines Tages vor den Türen der Firma niedergelegt wurde. Es war gehüllt in rot und rostbraun befleckte Leinen, schreiend, zitternd, kalt. Von dem Tag, an dem er dort, strömend nass vom Regen auf dem harschen Asphalt der Liefereinfahrt vorgefunden wurde, war er in den Dienst der Firma gestellt worden. Was auch immer er in seinem Alter für den Tagesablauf beitragen konnte, wurde ihm aufgeladen: Als Kleinkind scheuchte er Ratten aus den Stauräumen, als Kind trug er Biogefahr-Behälter zum Müllschacht, als Jugendlicher wischte er unkenntliche Körperflüssigkeiten von den Laborkacheln; was auch immer ihm in beiläufigen Murmeln angeraten wurde zu tun, erledigte er.
Im Rahmen der menschlichen Möglichkeiten konnte man Ray wohl als einen guten Menschen bezeichnen: Er trug seine Aufgaben tüchtig und ohne jegliche Beschwerde aus, so oft er auch auf Indifferenz oder Respektlosigkeit traf. Vonseiten der Firma wurde ihm jedoch wenig mehr als das Dach über seinem Kopf genehmigt: Wenn die Mittagspause endete und die Cafeteria sich geleert hatte, konnte er meist darauf hoffen, dass es ihm niemand zu sehr nachsah, wenn er sich an den Küchenresten zu schaffen machte; und selbst, wenn dem nicht so war und die Dame an der Essensausgabe ihn wegscheuchte, deren träge, müde Augen mit solcher Energie aufleuchteten, wenn sie ihn einmal anschrie -- selbst dann hatte er gelernt, dass die Mülleimer in der Mitte des Saals, die neben den Lüftungsgittern lagen, am häufigsten große, halbwegs intakte Reste enthielten. Zu seinem Glück war nie eine zentrale Müllentsorgung eingebaut worden — die notwendige Mechanik für einen Müllschacht wäre zu aufwendig und teuer, hatte die Verwaltung einst entschieden. Seine Kleidung war, was auch immer verfügbar war: Seine ersten Paar Jahre in der Firma verbrachte er in einer Windel, die aus einem Hemd zusammengeknüllt worden war. Das Hemd war als Werbegeschenk angekommen und letztlich in der Abstellkammer geendet. Ausgemusterte Laborkittel, die aufgrund von Löchern oder anderen Materialschwächen aussortiert worden waren, wurden ihm am häufigsten vorgelegt. Aber auch Jeans-Overalls und Tischdecken dienten ihm in verschiedenen Abschnitten seines Lebens als Uniform; die leicht dreckigen, immer wenig beachtungswürdigen Kleidungen schienen in perfektem Einklang mit seinen fahl-braunen Augen zu stehen.
All dies machte Ray beinahe unsichtbar in den Gängen und Laboren der Firma. Da er meist in den selben Kitteln gekleidet war wie die angestellten Chemiker, Neurobiologen und Physiker, war sich generell niemand wirklich sicher, ob er in der Nähe war, und da sich seine Arbeit ohne Ausnahme auf die niedrigsten und unbeliebtesten Aufgaben beschränkte, hatten die wenigsten ein Interesse daran, sich in irgendeiner Weise in seinen Tagesablauf zu integrieren. Seine Existenz war beiläufig. Seine Anstellung war eine Frage reiner Gelegenheit. Seine Abwesenheit würde eines Tages so wenig Beachtung finden, wie es jetzt seine Anwesenheit tat. Für die längste Zeit hatte niemand einen Gedanken an ihn verschwendet.
Niemand hat ein wirklich präzises Bild davon, was an diesem Tag geschah. Erst recht nicht die Leute außerhalb dieser von Leuchtmittel durchfluteten Gänge. Nur wenige Personen waren in diese Ereignisse involviert. Die Verantwortlichen konnten keine Rechenschaft mehr leisten. Und darüber hinaus sind sie auf eine Weise ums Leben gekommen die, ausgehend von den wenigen durch Verhöre entnommenen Fakten, eine unbeschreibliche Qual gewesen sein muss. Alle Personen, die aus zweiter Hand davon wissen könnten sind unwillig oder unfähig, die Umstände und Vorgänge zu beschreiben. Was der Öffentlichkeit bekannt ist, ist dies: Es gab einen Unfall. Ein versehentlicher Verlust der Kontrolle über eines der zahlreichen eklektischen Experimente, die in den Laboren der Firma durchgeführt werden und nur selten das Tageslicht erblicken. Ray war eine der Personen, die in diesen Unfall involviert waren. Und anders als die anderen Opfer dieses Vorfalls wurde er buchstäblich desintegriert.
Der Begriff "Desintegration" hat im Volksmund Äquivalenz zu "vollkommene Zerstörung". Aus dieser Perspektive wurden all jene, die in diesen Unfall verwickelt waren, "desintegriert". Ein Kind, das auf eine Landmine tritt, wird "desintegriert". Ein abgerissenes Gebäude wird "desintegriert". Selbst eine flüchtige Überlegung über den Wortlaut dieses Begriffs zeigt aber, dass dies eine Fehlannahme ist. Desintegration ist nur eins: die Auflösung der Integrität des Körpers. Ray wurde desintegriert.
Diese Tatsache schien den Beteiligten nicht sofort klar zu sein, als sie nach der Ursache des lauten Bebens, des scharfen Geruchs toxischer Chemikalien und der haarsträubenden, elektrisierenden Hitze sahen. Das einst klinisch sterile Labor war auf bizarre Weise zerstört worden: Von den einstigen Pulten, Regalen und Ablufthauben waren manche zerschmettert, manche umgestürzt und durch den Raum geworfen worden, manche an Ort und Stelle verkohlt und manche als Klumpen glasig schwarzer Schlacke über den Boden verstrichen. Alle schienen vollkommen unterschiedlich, ohne ein erkennbares Muster verbrannt, geschmolzen und verschoben worden zu sein. Eine forensische Analyse konnte später nur zu der Schlussfolgerung kommen, dass diverse Explosionen von vollkommen unterschiedlicher Größe, Kraft und Natur gleichzeitig an mehreren Punkten im Raum stattgefunden hatten — einschließlich gerichteter Explosionen mitten in der Luft und einigen, die von der selben Stelle ausgingen, an denen die Opfer gestanden zu haben schienen.
Die sterblichen Überreste der Forscher hatte ein ähnliches Schicksal ereilt: Die festen Bestandteile ihrer Körper — insbesondere Knochen und Knorpel — waren fast ausnahmslos geschmolzen; scheinbar sowohl, als sie durch die unbekannten Explosionen fortgeschleudert wurden, als auch innerhalb ihrer Körper: An einigen der Leichen, deren Oberkörper eigenartigerweise keine Spuren vom Eintreffen einer Schockwelle zeigten, ließ sich dennoch anhand des eingesunkenen Schädels, dessen Augenhöhlen häufig eingestürzt und ausgefüllt waren, erkennen, dass die Knochenmasse durch einen äußeren Temperatureinfluss zeitweise zu einer dickflüssigen Masse geschmolzen war, die sich erst kurz vor dem Eintreffen der Ersthelfer abgekühlt hatte und erstarrt war. Die weichen Gewebe, insbesondere das Fett- und Organgewebe, waren zum Großteil verkohlt, während vor allem die inneren Schichten noch von starken Verbrennungen und großflächigen chemischen Irritationen zeugten. Blutspuren waren dennoch überraschend breitflächig verteilt — es schien, als ob der Hitzeeinfluss die Haut und internen Organe meist schon früh zum Bersten gebracht hatte. Von den Leichen der Opfer war letztlich keine intakt geblieben. Dies wurde als Indiz für den Einfluss einer Explosion gewertet: an allen Körpern waren die Gliedmaßen weit vom Rumpf verteilt worden, von diesen wiederum waren Finger, Zehen, etc. abgetrennt. Eines war jedoch sofort auffällig: Bei den meisten Leichen war die Haut geborsten. Bei einigen wenigen jedoch war sie trotz starker innerer Schäden vollkommen intakt geblieben — trotz der enormen Sprengkraft, die sich offensichtlicher Weise hier entfaltet hatte. Ebenso war es mit vielen der Bindegewebe. Auch Venen, Nerven und andere verbindende Leitungen waren mit ungewöhnlicher Häufigkeit intakt geblieben. Die Position der Explosionen wurde daher vor allem durch eins offensichtlich: In welche Richtung sich das schwere Netz aus rot beflecktem Gewebe zwischen den Gliedmaßen niedergelegt hatte. Bei allen, die über den Raum verteilt waren, zeigte sich das selbe verstörende Bild — wie auch bei Ray.
Nach einer kurzweiligen Untersuchung des Schauplatzes wurden die Leichen bald abtransportiert. Die Leichensäcke, voll mit sauber abgetrennten Gliedmaßen und anderen halb-flüssigen Gewebe-Vesikenl, hingen so sehr durch, dass sie auf den schnell herbeigezerrten Bahren beinahe aussahen wie Müllsäcke. Die Leichenteile wurden kurzfristig in der Abstellkammer des Ladeplatzes abgestellt: In Rays Abwesenheit wollte sich niemand dazu erniedrigen lassen, seinen eingesessenen Bürostuhl aufzugeben, um die Müllabfuhr zu organisieren. Es gab noch andere Leute für diese Aufgaben — doch die waren nur zum Ende der Woche verfügbar, wenn es darum ging, Dienste wie die Abfallentsorgung von außerhalb der Firma zu organisieren — Dinge, für die man Ray lieber nicht vorzeigen wollte. Als der Erste dieser Arbeiter in den Morgenstunden im Ladeplatz ankam, erfuhren die restlichen Mitarbeiter davon zuerst nichts — als jedoch zum Anfang der Mittagspause die Mülleimer in der Cafeteria nach wie vor von Essensresten überflossen, bemühten sich einige wenige, jemanden zu finden, der dem stechenden Geruch verfaulter Lebensmittel ein Ende setzen könnte. Als sie sich im Ladeplatz wiederfanden, sahen sie, warum der Hausmeister seinen Aufgaben nicht nachgekommen war: Gegenüber der offenen Tür zur Abstellkammer, neben dem Geländer, das den Ladebereich überblickte, lag er zusammengekrümmt auf dem Boden, schockstarr, schwer atmend. Der Blick in die Kammer zeigte ihnen den Grund: Die Leichensäcke waren von der Bahre gefallen, auf die sie aus Platzmangel zusammengetürmt worden waren und lagen nun über den Boden verteilt. Keiner davon war dabei beschädigt worden — bis auf einen. Ein kleines Loch war in die Seite oberhalb des Reißverschlusses gerissen worden; die grobe, von dünn gezerrtem Plastik umrandete Kontur der Öffnung zeigte klar auf, dass es per Hand geöffnet wurde, und nicht etwa mit einem Messer. Und die Hand, die es aufgerissen hatte, lag in der Ecke des Raums, gekrümmt um einen Wischmop gelegt, und zog in langsamen, unkontrollierten und zuckenden Krämpfen einen Strang an Gewebe und Organen aus dem geöffneten Leichensack. Mit einem letzten bemühten Ziehen riß sich das Ende der grauenvollen Raupe heraus, wo sie die fad braunen Augen von Ray über den Boden schleifte.
Niemand konnte sich wirklich erklären, was hier passiert war. Aus allen Abteilungen der Firma, die man darüber befragte, wurde nur vehement darauf bestanden, dass dies vollkommen unmöglich sei. Selbst wenn durch einen kosmischen Zufall Rays essentielle Organe alle die scheinbare Explosion überstanden hatten, wäre ein so der natürlichen Witterung ausgesetztes organisches System nie dazu in der Lage, mehr als ein paar Minuten die lebensnotwendigen Funktionen aufrechtzuerhalten. Zudem zeigte sich durch Rays Zustand ziemlich klar, das nicht alle Organe die Explosion durchstanden hatten: Seine Gliedmaßen — beide Hände und Füße sowie an diesen Teile der Arme und Beine — waren präsent, dazu alle Blutbahnen und Sehnen, die diese verbanden. Sein Gehirn, noch eingebettet in einen Schädel, von dem nicht viel mehr als die Hirnkammer übergeblieben war, schleifte meist hinter ihm her, wenn er durch das Zucken seiner wenigen verbliebenen Muskeln über den Boden kroch, wie als ein moderner *Ankylosaurus*. Eine Kommunikation mit ihm stellte sich als unmöglich heraus: All seine Sprach-Organe — Lunge, Kehle, Mund und Zunge — waren zerstört worden, die Hirnströme, die von seinem Hirn noch ausgingen, stellten sich nach gängigen Maßstäben als panisch und formlos dar, manche schienen in ihrer Form eher Herzschlägen zu ähneln. Einige der Anthropologen dachten aufgrund seiner beachtlichen Adaptions-Fähigkeit, dass er vielleicht eine neue Form der Kommunikation finden würde, bestimmte, kontrollierte, mikroskopische Muskelspannungen, um durch die Vibration z.B. seiner Sehnen primitive Töne zu erzeugen; zu deren Bedauern stellte sich dies nie ein.
Nicht nur war Rays gesamtes organisches System trotz der Zerstörung des Körpers erhalten geblieben, es schien auch eine unglaubliche Widerstandsfähigkeit zu haben: In der Anfangszeit der Untersuchungen, als sein Maß an Mobilität noch nicht geklärt und die Forschungsmannschaft entsprechend unaufmerksam war, fand man ihn einige Male vor der aufgetischten Aufbewahrungskammer am Boden liegen, die Venen eingequetscht unter den ungeordnet heruntergefallenen Gliedmaßen, doch ein ums andere Mal blieb er unversehrt und kroch nach kurzer, auf unerkenntliche Weise stattfindende Orientierung mit vorgestreckten, nervös zuckenden Fingern voran. Vorläufige Experimente zeigten, dass seine Sehnen trotz geringer Elastizität aller Belastung standhalten konnten, der sie unterzogen wurden. Alle Forscher wussten, dass sie hier etwas außergewöhnliches vorgefunden hatten.
Das Gefühl der zerrüttenden Leere hatte sich schon lange gelegt. Die Forscher verschwanden in ihren Laboren, die Küchenhilfen rauchten in ihren freien Minuten in der kalt-feuchten Zugluft des Ladeplatzes, die Müllmänner räumten die Abfalleimer in der Cafeteria in den Müllschacht aus. Nur, wenn zum Ende der Woche die Putzhilfen durch das Gebäude schlurften, kam bei einigen wenigen ein vertrautes Gefühl auf. Die meisten konnten sich nicht mehr an die Zeit erinnern, als in diesen Gängen die Leichensäcke auf Bahren gestapelt wurden. Selbst bei denen, die an diesem Tag an vorderster Stelle zum Ort des Geschehens geeilt waren, war kaum jemandem bewusst, dass Ray unter diesen Leuten gewesen war — sie wussten schließlich überhaupt nicht mehr, wer alles an diesem Tag involviert war. Selbst der Anblick von dem, wozu Ray geworden war, war bereits in den Bereich vager Assoziation gerückt. Selbst die Leute konnten sich nicht mehr daran erinnern, die ihn in den unbekannten Stellen hinter den Wänden der Firma wieder für die Arbeit eingespannt hatten. Hätte man bestimmte Leute gefragt, hätten sie vielleicht einzelne Details abrufen können, für die sie verantwortlich gewesen waren — das schmucklose aber widerstandsfähige Gehäuse aus verzinktem Stahl, in das sie ihn eingesetzt hatten, die Rollmechanismen, über die sie seine Sehnen gespannt hatten, die Präparate, mit denen sie seine Hände für die mechanische Verwendung versteift hatten — doch kaum jemand hatte noch ein vollständiges Bild davon, was der Sinn und Zweck dieser unzähligen kleinen Vorbereitungen gewesen war. Solange die Arbeit erledigt, das Essen aufgetischt und der Müll entsorgt wurde, waren alle nur allzu glücklich, die einzelnen Tragödien des Tages zu vergessen.
All das ist angeblich vor vielen Jahren passiert. Man sagt sich, es wäre hier in der Nähe gewesen, dass diese Firma irgendwo in diesen Feldern gestanden hätte. Die Felder, die ich häufig durch die Fensterschlitze oben in meiner Küche sehen kann, abends, wenn ich nach dem Abendessen noch kurz eine rauche. Es ist das einzige Fenster, dass ich in dieser Wohnung noch habe; das einzige zumindest, dass noch Licht reinlässt, anstatt vollkommen blockiert zu werden von den Wohn-Türmen. Diese Reihen von endlos hohen Wänden, senfgelbe Wände, die gesprenkelt sind mit abgesetztem Ruß aus dem immer gegenwärtigen Smog- Jede Nacht stehe ich dort, auf Zehenspitzen gestellt, und sehe dem Rauch dabei zu, wie er durch die einzige Öffnung zwischen den Häuserschluchten flieht. An diesen Feldern fahre ich manchmal mit dem Fahrrad vorbei, auf dem Weg zur Arbeit — in diesen Straßen, die schon seit undenkbarer Zeit von Autos und Müll verstopft sind, nützen Autos schon lange nichts mehr. Nicht, wenn man schnell vorankommen will. Nach dem Feierabend fahre ich selten dort vorbei. Nur einmal war ich dort, als mein Fahrrad, rostzerfressen wie es immer ist, während der Arbeit auseinander gesprungen war, und die einzig andere begehbare Straße durch einen Meute an Leuten verstopft war, die die Überreste des gestrigen Auffahrunfalls bestaunen wollte.
Es hat seinen Grund, warum ich abends nicht in die Nähe von diesen Feldern gehe: im Dunkeln, aus nächster Nähe, sind sie nie so ruhig, so friedlich und beruhigend, wie es aus dem 23. Stock scheint. Die gespannte Halb-Stille, das durchbrechende Rascheln, Knurren und Knistern inmitten der undurchdringlichen Nacht, sind schlimm. Schlimmer noch ist aber das andere Geräusch, ein Geräusch, das ich so sonst noch nirgendwo gehört habe: ein Geräusch, wie von einem dumpfen, feuchten Violinenbogen.